15. Aug 2023
Mit einer Statio am Kräutergarten auf dem Klostergelände begann der Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt. Neupriester Jens Ginkel spendete den Primizsegen.
Zu Mariä Himmelfahrt werden traditionell eigens dafür gesammelte Kräutersträuße gesegnet. Dazu traf sich die Gottesdienstgemeinde wieder beim Kräutergarten auf dem Lorscher Klostergelände. Nach der Statio mit der Kräutersegnung führte eine kleine Prozession hinüber zur Kirche, wo das Hochamt von Neupriester Jens Ginkel zelebriert wurde. Mit ihm feierten Diakon Franz Luckas aus Hechtsheim, wo er sein Praktikum als Diakon absolviert hatte, Pfarrer Michael Bartmann und Diakon Andreas Debus das Hochamt.
Jens Christoph Ginkel wurde am 15. Juli von Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Als Weihespruch für seine Priesterweihe hatte er sich das Zitat „Sucht die Nähe Gottes, dann wird er sich euch nähern.“ aus dem Jakobusbrief ausgesucht. Jens Ginkel ist in Bensheim geboren und aufgewachsen und hat das Gemeindeleben von St. Laurentius erlebt. Diese Gemeinsamkeit verbindet ihn mit unserem Pfarrer Michael Bartmann, der ihn eingeladen hatte, einen Gottesdienst in St. Nazarius zu feiern und danach den Primizsegen zu spenden.
In seiner Predigt ging Kaplan Ginkel auf das Frauenbild ein,
das mit Maria in der Kirche verwurzelt sei. Aus der ultrakonservativen Sicht
werde mit Maria die unterwürfige Frau idealisiert, die Gottes Willen ohne
Zögern befolgt und mit der jungfräulichen Geburt Jesu könnte der Eindruck
erweckt werden, dass „normale natürliche Mütter“ weniger wert seien, also eine
Herabwürdigung im Vergleich dazu einherginge.
Das Bild, das Maria eigentlich für uns abgeben sollte, so Kaplan Ginkel, sei,
dass Gott sich eine bis dahin völlig unbedeutende Frau aus dem Volk ausgewählt
habe, um durch sie in Gestalt Jesu zu den Menschen auf die Erde zu kommen. Mit
ihrem Ja zu Gottes Plan habe sie enormen Mut bewiesen und sei ein gigantisches
Wagnis für ihr Leben eingegangen. Wir sollten diesen Aspekt Marias zum Vorbild
nehmen und auch immer wieder dafür arbeiten, Gott in die Welt bringen.